Mit rund 255 Millionen Abonnenten weltweit ist Netflix die Nummer eins unter den Streaming-Diensten, aber nicht mehr lange. Amazon Prime, Hulu, HBO max und das Kinderangebot Disney+ liegen nicht mehr weit hinter dem Marktführer der Heimunterhaltung zurück.
"Ta-dum" ist nicht mehr die übliche Intro-Filmspur auf den Bildschirmen weltweit, heutzutage ist es eher "shwaaam" von Amazon Prime und "dinum-num-dahm!" von Apple TV. Nun ist die Sprache von Bubu vielen von euch, die Kinder haben, geläufig, aber ich werde von nun an leider nur noch die Sprache der Wirtschaftsanalyse verwenden.
Überraschenderweise war der Rückgang der Netflix-Nutzerbasis so etwas wie eine chronische Todesvorhersage, wie oben erwähnt. Lange vor einer exogenen Bedrohung durch eine Pandemie, einen Invasionskrieg oder die Angst vor den Affenpocken hat Netflix um Marktanteile gekämpft, da HBO, Hulu und das Kinderprogramm Disney+ Jahr für Jahr in einen harten Wettbewerb mit Netflix getreten sind.
Im Durchschnitt würde ein Blockbuster-Film wie "Red Notice" von Dwayne Johnson etwa 250 Millionen US-Dollar kosten, um die Vertriebsrechte zu erwerben, d. h. um ihn auf die Netflix-Filmliste zu bekommen. Eine Low-Budget-Serie, sogar eine Probeserie (manchmal auch Pilotstaffel genannt), kann etwa 40.000 bis 60.000 USD kosten. Bei diesen Serien handelt es sich, bei allem Respekt, um kurze 30- bis 40-minütige Dokuserien.
Amazon Prime stellt die größte Konkurrenz dar. Mit 205 Millionen Abonnenten weltweit hat Amazon Prime derzeit die zweithöchste Zuschauerzahl aller Streaming-Dienste. Das sind nur 50 Millionen hinter der Nummer eins, Netflix. Amazon Prime hat sich auf den Aufbau seines Abonnementmodells konzentriert, angefangen bei der Anwendungsfunktionalität und der Benutzerfreundlichkeit bis hin zur Produktion und Verfilmung eigener Originalfilme in den letzten drei Jahren.
Netflix war von Januar 2007 an, als es seine Produkteinführung in den USA und anderen großen Volkswirtschaften ankündigte, disruptiv innovativ. Disruptive Innovation ist die Art und Weise, wie Facebook (Meta), das gute alte BBM und die iPhones von Apple die Märkte im Sturm eroberten. Lange Zeit konnte ihnen niemand das Wasser reichen. Disruptive Innovation ist jedoch ein kontinuierlicher Prozess, so dass die Konkurrenten bei jeder noch so kleinen Lücke ihre geduldig gehaltenen Chips einlösen werden.
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